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Der Dom in Trier: 1700 Jahre alt, vor 50 Jahren gerettet

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Errichtet wurde Deutschlands älteste Bischofskirche unter den Kaisern des Römischen Reiches. Sie überstand Mittelalter und Kriege - doch vor 50 Jahren geriet der Trierer Dom in Gefahr. Wie einst die frühen Christen in Trier durchstarteten und was im 20. Jahrhundert faul am Dom war, erzählen uns zwei Dom-Kenner in der Moselstadt: unsere Kollegin und Gästeführerin Anne Heucher sowie der ehemalige Diözesan-Architekt Alois Peitz.


Der Trierer Dom stellt aus bauhistorischer Sicht betrachtet eine 1700jährige Erfolgsgeschichte dar: Um 325 nach Christus wurde nach Legalisierung des Christentums im Römischen Reich ein erster Kirchenbau im damaligen Trier - zu diesem Zeitpunkt eine der kaiserlichen Residenzen des Kaisers Konstantin - errichtet, erster historisch greifbarer Bischof war Agritius. Einige Jahrzehnte später wurde dieses Erstwerk zu einer vierteiligen imposanten Kirchenanlage erweitert, mit einem großen Taufbecken in zentraler Position. Doch wurde sie in den Wirren des untergehenenden Rom-Imperiums arg beschädigt und in kleinerer Form wiederaufgebaut.


(Fotos vom Trierer Dom findet ihr in dieser Bilderstrecke)


Der antike Quadratbau im nordöstlichen Bereich dieser Anlage hat sich in dieser Zeit erhalten, allen Wirren der Jahrhunderte zum Trotz. Im 11. Jahrhundert erhält der Dom die prägende Westfassade unter Bischof Poppo von Babenberg. Direkt südlich entsteht anschließend zwischen 1220 und 1260 auf den Fundamenten eines anderen Teils der antiken Kirchenanlage die heutige Liebfrauenkirche - ein Juwel der Gotik in Deutschland.


1717 kommt es jedoch erneut zu einer schweren Beschädigung, als eine verirrte Feuerwerksrakete im Dachstuhl des Doms einschlägt. Die Bischofskirche brennt aus. Beim Wiederaufbau erhält sie einen barocken Aufsatz - doch das sowie marode Holzpfähle im Fundament und die Folgen des Zweiten Weltkriegs (schwerer Luftangriff auf Trier 1944) bringen den Dom buchstäblich ins Wanken: 1959 fallen Steine herunter, es muss gehandelt werden. Zwischen der Entdeckung erster Risse in den Mauern und dem Ende der Sanierung 15 Jahre später liegen abenteuerliche Auseinandersetzungen um die richtige Gestaltung. Einen Bericht hierzu findet ihr hier. 1974 dann wird der Dom wiedereröffnet und erstrahlt im neuen Glanz.


Dieser Dom beherbergt in seinen Mauern aber nicht nur antike Wände und verbarg unter seinem Boden - jahrhundertelang unentdeckt - das Konstantinische Deckengemälde, welches heute das Highlight des benachbarten Museums am Dom ist (mehr dazu hört ihr in einer unserer Folgen). Die Hohe Domkirche St. Peter, so die offizielle Bezeichnung, ist auch Begräbnisort der Trierer Bischöfe - deren Stätten teils opulent ausfielen. Zu nennen ist beispielsweise der Grabaltar des Bischofs Jakob von Eltz. Und Balduin von Luxemburg, Begründer des Trierer Kurstaates vor 700 Jahren, ruht "prominent" in der Westapsis des Bauwerks.


Außerdem ist im Dom eine der wichtigsten Reliquien des Bistums aufbewahrt, gesichert hinter dem antiken Quadratbau und der romanischen Ostapsis in der barocken Heiltumskammer: Der Heilige Rock. Erstmals wurde er 1512 in Trier in Gegenwart des Kaisers Maximilian öffentlich gezeigt, was eine Wallfahrt auslöste. Zuletzt pilgerten Gläubige vor zwölf Jahren nach Trier, um das Gewand zu sehen. Wann die nächste Wallfahrt stattfinden wird ist noch nicht bekannt. Einst soll übrigens Helena, die Mutter Konstantins, nach ihrer Pilgerreise aus Palästina den Rock an die Mosel gebracht haben. Weitere Reliquien präsentiert das Bistum in der Domschatzkammer.


Mehr zum Thema:

Das komplette Interview mit Alois Peitz zur Dom-Sanierung könnt ihr hier lesen (Abo)


Eine Zusammenfassung der Geschichte des Doms findet ihr auch hier.


Text: Miguel Castro/volksfreund.de

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Errichtet wurde Deutschlands älteste Bischofskirche unter den Kaisern des Römischen Reiches. Sie überstand Mittelalter und Kriege - doch vor 50 Jahren geriet der Trierer Dom in Gefahr. Wie einst die frühen Christen in Trier durchstarteten und was im 20. Jahrhundert faul am Dom war, erzählen uns zwei Dom-Kenner in der Moselstadt: unsere Kollegin und Gästeführerin Anne Heucher sowie der ehemalige Diözesan-Architekt Alois Peitz.


Der Trierer Dom stellt aus bauhistorischer Sicht betrachtet eine 1700jährige Erfolgsgeschichte dar: Um 325 nach Christus wurde nach Legalisierung des Christentums im Römischen Reich ein erster Kirchenbau im damaligen Trier - zu diesem Zeitpunkt eine der kaiserlichen Residenzen des Kaisers Konstantin - errichtet, erster historisch greifbarer Bischof war Agritius. Einige Jahrzehnte später wurde dieses Erstwerk zu einer vierteiligen imposanten Kirchenanlage erweitert, mit einem großen Taufbecken in zentraler Position. Doch wurde sie in den Wirren des untergehenenden Rom-Imperiums arg beschädigt und in kleinerer Form wiederaufgebaut.


(Fotos vom Trierer Dom findet ihr in dieser Bilderstrecke)


Der antike Quadratbau im nordöstlichen Bereich dieser Anlage hat sich in dieser Zeit erhalten, allen Wirren der Jahrhunderte zum Trotz. Im 11. Jahrhundert erhält der Dom die prägende Westfassade unter Bischof Poppo von Babenberg. Direkt südlich entsteht anschließend zwischen 1220 und 1260 auf den Fundamenten eines anderen Teils der antiken Kirchenanlage die heutige Liebfrauenkirche - ein Juwel der Gotik in Deutschland.


1717 kommt es jedoch erneut zu einer schweren Beschädigung, als eine verirrte Feuerwerksrakete im Dachstuhl des Doms einschlägt. Die Bischofskirche brennt aus. Beim Wiederaufbau erhält sie einen barocken Aufsatz - doch das sowie marode Holzpfähle im Fundament und die Folgen des Zweiten Weltkriegs (schwerer Luftangriff auf Trier 1944) bringen den Dom buchstäblich ins Wanken: 1959 fallen Steine herunter, es muss gehandelt werden. Zwischen der Entdeckung erster Risse in den Mauern und dem Ende der Sanierung 15 Jahre später liegen abenteuerliche Auseinandersetzungen um die richtige Gestaltung. Einen Bericht hierzu findet ihr hier. 1974 dann wird der Dom wiedereröffnet und erstrahlt im neuen Glanz.


Dieser Dom beherbergt in seinen Mauern aber nicht nur antike Wände und verbarg unter seinem Boden - jahrhundertelang unentdeckt - das Konstantinische Deckengemälde, welches heute das Highlight des benachbarten Museums am Dom ist (mehr dazu hört ihr in einer unserer Folgen). Die Hohe Domkirche St. Peter, so die offizielle Bezeichnung, ist auch Begräbnisort der Trierer Bischöfe - deren Stätten teils opulent ausfielen. Zu nennen ist beispielsweise der Grabaltar des Bischofs Jakob von Eltz. Und Balduin von Luxemburg, Begründer des Trierer Kurstaates vor 700 Jahren, ruht "prominent" in der Westapsis des Bauwerks.


Außerdem ist im Dom eine der wichtigsten Reliquien des Bistums aufbewahrt, gesichert hinter dem antiken Quadratbau und der romanischen Ostapsis in der barocken Heiltumskammer: Der Heilige Rock. Erstmals wurde er 1512 in Trier in Gegenwart des Kaisers Maximilian öffentlich gezeigt, was eine Wallfahrt auslöste. Zuletzt pilgerten Gläubige vor zwölf Jahren nach Trier, um das Gewand zu sehen. Wann die nächste Wallfahrt stattfinden wird ist noch nicht bekannt. Einst soll übrigens Helena, die Mutter Konstantins, nach ihrer Pilgerreise aus Palästina den Rock an die Mosel gebracht haben. Weitere Reliquien präsentiert das Bistum in der Domschatzkammer.


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Text: Miguel Castro/volksfreund.de

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