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Katastrophe vor 75 Jahren: Zeitzeugin zur Kalvarienbergexplosion in Prüm
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Die Prümer erinnern zum 75. Jahrestag an die Explosion eines Sprengstofflagers auf dem Kalvarienberg über der Stadt, bei der zwölf Menschen starben. Noch immer ist nicht bekannt, was sich dort genau entzündete. Und warum. Eine Zeitzeugin und ein Forscher erinnern sich. Unsere Gesprächspartner sind die Zeitzeugin Uschi Krieg, die als junges Mädchen die Explosion erleben musste. Und Erich Reichertz, Geschichtsforscher aus Prüm.
Der 15. Juli 1949 in Prüm: Gegen 19 Uhr wird an diesem sommerlichen Freitagabend die Feuerwehr alarmiert. In einem der beiden Stollen des Munitionslagers am Kalvarienberg hat sich ein Feuer entwickelt. Eine Rauchsäule zeugt von der Gefahr. Die Prümer Wehr kann den Brand nicht löschen. Rasch werden die Bürger informiert und, so gut das noch geht, aus der Stadt geschickt oder gefahren. Etwa 2700 von ihnen schaffen es hinaus. Eine von ihnen ist Uschi Krieg, damals acht Jahre alt. Sie erzählt, was sie an diesem Tag erlebte: Denn die heute 81-Jährige war auf dem Weg zum Schwimmbad, als der Berg anfing zu rumoren. Erwachsene brachten sie weg, dann explodierte das Sprengstofflager– und alles wurde dunkel.
Die Folgen der Explosion sind schrecklich. Vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und knapp zwei Monate nach der Gründung der Bundesrepublik sterben zwölf Menschen, viele werden verletzt. Fast 1000 Bürgerinnen und Bürger verlieren Haus und Obdach. Und Prüm muss zu großen Teilen ein zweites Mal aufgebaut werden (mehr hierzu, und warum in Prüm so viel Sprengstoff gelagert wurde, lest ihr in diesem Bericht unserer Redaktion).
Erich Reichertz vom Geschichtsverein Prümer Land erlebte ebenfalls die Explosion - aus mehreren Kilometern Entfernung. Reichertz war damals fünf Jahre alt, heute erforscht der Historiker die Katastrophe. Er hat zudem einen Film zu den Ereignissen gedreht. Mehr zum Geschichtsverein gibt es auf dessen Website.
Weitere Informationen zur Prümer Stadtgeschichte
Ein früherer Prümer Polizist namens Albert Gerhartz erlebte die Katastrophe am oberen Ende der Kalvarienbergstraße und überstand „mit viel Glück lebend“ die Explosion, wie Erich Reichertz zu berichten weiß. Das Video von Manfred Trost mit dem Bericht von Gerhartz ist auf Youtube zu sehen.
Mehr zur Geschichte von Prüm - dessen ehrwürdige Abtei wurde vor rund 1000 Jahren gegründet – weiß Stadthistorikerin Monika Rolef. Sie hat zur jüngeren Stadtgeschichte eine Chronik herausgegeben. Dafür hat sie über Jahrzehnte Fotos, Texte und Schriften vieler Menschen zusammengetragen. Der erste Band ist 2020 erschienen (einen Bericht findet ihr hier), mittlerweile liegt auch ein Nachfolgeband vor.
Im Heimatmuseum Prüm können Besucher auf Zeitreise gehen: Im mehrstöckigen Gebäude sind auf mehreren Ebenen etliche Fundstücke aus der Stadtvergangenheit zu bestaunen, inklusive wie einst Wohnungen aussahen. Auch zur Kalvarienbergexplosion finden sich Fotos und Berichte.
Podcast „Porta - Das Tor zur Geschichte“
Der Volksfreund-History-Podcast erscheint alle zwei Wochen auf volksfreund.de und allen gängigen Streaming-Portalen. Ihr habt Fragen oder Anregungen? Schreibt uns an podcast@volksfreund.de
mc/fpl
46 tập
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Die Prümer erinnern zum 75. Jahrestag an die Explosion eines Sprengstofflagers auf dem Kalvarienberg über der Stadt, bei der zwölf Menschen starben. Noch immer ist nicht bekannt, was sich dort genau entzündete. Und warum. Eine Zeitzeugin und ein Forscher erinnern sich. Unsere Gesprächspartner sind die Zeitzeugin Uschi Krieg, die als junges Mädchen die Explosion erleben musste. Und Erich Reichertz, Geschichtsforscher aus Prüm.
Der 15. Juli 1949 in Prüm: Gegen 19 Uhr wird an diesem sommerlichen Freitagabend die Feuerwehr alarmiert. In einem der beiden Stollen des Munitionslagers am Kalvarienberg hat sich ein Feuer entwickelt. Eine Rauchsäule zeugt von der Gefahr. Die Prümer Wehr kann den Brand nicht löschen. Rasch werden die Bürger informiert und, so gut das noch geht, aus der Stadt geschickt oder gefahren. Etwa 2700 von ihnen schaffen es hinaus. Eine von ihnen ist Uschi Krieg, damals acht Jahre alt. Sie erzählt, was sie an diesem Tag erlebte: Denn die heute 81-Jährige war auf dem Weg zum Schwimmbad, als der Berg anfing zu rumoren. Erwachsene brachten sie weg, dann explodierte das Sprengstofflager– und alles wurde dunkel.
Die Folgen der Explosion sind schrecklich. Vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und knapp zwei Monate nach der Gründung der Bundesrepublik sterben zwölf Menschen, viele werden verletzt. Fast 1000 Bürgerinnen und Bürger verlieren Haus und Obdach. Und Prüm muss zu großen Teilen ein zweites Mal aufgebaut werden (mehr hierzu, und warum in Prüm so viel Sprengstoff gelagert wurde, lest ihr in diesem Bericht unserer Redaktion).
Erich Reichertz vom Geschichtsverein Prümer Land erlebte ebenfalls die Explosion - aus mehreren Kilometern Entfernung. Reichertz war damals fünf Jahre alt, heute erforscht der Historiker die Katastrophe. Er hat zudem einen Film zu den Ereignissen gedreht. Mehr zum Geschichtsverein gibt es auf dessen Website.
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Ein früherer Prümer Polizist namens Albert Gerhartz erlebte die Katastrophe am oberen Ende der Kalvarienbergstraße und überstand „mit viel Glück lebend“ die Explosion, wie Erich Reichertz zu berichten weiß. Das Video von Manfred Trost mit dem Bericht von Gerhartz ist auf Youtube zu sehen.
Mehr zur Geschichte von Prüm - dessen ehrwürdige Abtei wurde vor rund 1000 Jahren gegründet – weiß Stadthistorikerin Monika Rolef. Sie hat zur jüngeren Stadtgeschichte eine Chronik herausgegeben. Dafür hat sie über Jahrzehnte Fotos, Texte und Schriften vieler Menschen zusammengetragen. Der erste Band ist 2020 erschienen (einen Bericht findet ihr hier), mittlerweile liegt auch ein Nachfolgeband vor.
Im Heimatmuseum Prüm können Besucher auf Zeitreise gehen: Im mehrstöckigen Gebäude sind auf mehreren Ebenen etliche Fundstücke aus der Stadtvergangenheit zu bestaunen, inklusive wie einst Wohnungen aussahen. Auch zur Kalvarienbergexplosion finden sich Fotos und Berichte.
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